Durchfall / Diarrhö (oder Diarrhoe) – Was können Sie tun?

Aus naturheilkundlicher Sicht betrachtet man Diarrhö primär als einen Entgiftungsvorgang. Es wäre deshalb falsch, diesen Vorgang rein mit stopfenden Mitteln zu behandeln.
Als Durchfall/Diarrhö wird die zu häufige Abgabe von flüssigem Stuhl bezeichnet.  Wenn sich im Stuhl Schleim, Eiter und /oder Blut zeigen, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Diarrhö ist in dem Sinne keine eigenständige Krankheit, sondern wird als Symptom betrachtet,  das eine körperliche Störung anzeigt. Bei chronischem oder sehr starkem Durchfall besteht die Gefahr eines Eiweiss-, Natrium- oder Kaliumverlustes, der  zur Schwächung der Darmmuskulatur führen kann.  Der starke Salz- und Wasserverlust wirkt schwächend auf Kreislauf und Nierenfunktion und muss umgehend mit genügend Wasser und Salz behoben werden.

Mögliche Ursachen können sein: Diätfehler, zu kalte Getränke bei grosser Hitze, Vitamin B2 Mangel, fehlende Magensäure, verdorbene Nahrungsmittel, Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln, grippale Infekte, Nebenwirkungen auf Medikamente (z.B. Antibiotika), Würmer, Amöben (fernöstliche Länder), Stress, Nervosität und Angst, Entzündungen und Geschwüre im Darm usw.

Durch die Einnahme von einem Esslöffel Rizinusöl mit Zitronensaft kann der belastete Verdauungstrakt von Krankheitserregern, Fäulnis und Gärstoffen befreit werden.  Da Rizinusöl enteral nicht aufgenommen wird, entsteht eine abführende Wirkung. Diese Wirkung entsteht aufgrund der freiwerdenden Ricinolsäure im Dünndarm durch die fettspaltenden Enzyme der Bauchspeicheldrüse. Der Flüssigkeitsverlust kann mit Kräutertee (Tormentillwurzel (stopfend)), Brombeerblätter (entzündungshemmend), Anserinenkraut (krampflösend), Kamillenblüten (wärmend) ausgeglichen  werden. Am besten trinken Sie 3 mal täglich  1-2 Tassen schluckweise nach den Mahlzeiten.  Aus der Phytotherapie sind folgende Tropfen geeignet: Tormentilltinktur (stopfend), Storchenschnabeltinktur (entzündungshemmend), Kamillentinktur (wärmend) und Schafgarbentinktur (magenstärkend). Sollte der Durchfall nach 2-3 Tagen Einnahme nicht abklingen, ist eine ärztliche Konsultation nötig.

Rizinusöl sollte in folgenden Situationen nicht eingenommen werden: Bei einem Darmverschluss, der Einnahme von Herzglykosiden (Digitalis), ungeklärten Bauchschmerzen, bei Gallensteinen und im letzten Schwangerschaftsdrittel. Kinder unter zwölf Jahren sollten kein Rizinusöl einnehmen.

Tippquelle: Christian Hartmann, Mitglied Alternativmedizin Liechtenstein